Wer in einer Düsseldorfer oder Kölner Gaststätte einen "Halven Hahn" bestellt und erwartet ein halbes Hähnchen serviert zu bekommen, der wird sich aber wundern. Der Geschichte nach zu urteilen, ist der "Halve Hahn" aber eindeutig eine kölsche Erfindung. Der Senf (Mostert) zu diesem beliebten Gericht stammte aber seit eh und jeh aus Düsseldorf!
Einer Theorie nach ist der Ursprung des Namens, dass ein Kölner Gastwirt dem Gast ein ganzes Roggenbrötchen mit Käse serviert hat. Der Gast soll den Wirt darauf aufmerksam gemacht haben, dass er nur ein halbes Brötchen bestellt habe: „Ääver ich will doch bloß ne halve han“ („aber ich möchte doch bloß ein halbes haben“). Mit der Teilung des Roggenbrötchens gab es dann ein neues Gericht in der rheinischen Küche, eben den halven Hahn. Eine ähnliche Theorie besagt, dass zur Kriegszeit der Käse billig, aber Brot teuer war, weswegen gefragt wurde: „kann ich och ne halve han?“ womit das Brötchen gemeint war.
Biergenuss an den alten Eichenfässern in der Hausbrauerei "Uerige" im Herzen der Düsseldorfer Altstadt
Eine andere Theorie besagt, dass es sich beim halven Hahn um ein deftiges Pausenbrot für den Köbes(Kellner) handelt, das eingenommen wird, wenn der Inhalt eines Bierfasses nur noch bis zum Hahn geht. Nach einer Überlieferung wurde anlässlich einer Hochzeit in einem Wirtshaus ein Hochzeitsessen bestellt, bei dem es halbe Hähnchen für alle geben sollte. Der Bestellende teilte beim Eintreffen der Gesellschaft mit, er habe nicht genug Geld, worauf ihm der Wirt vorrechnete, dass der vorhandene Geldbetrag nur für Käsebrötchen reiche. So gab es anstatt der halben Hähnchen Käsebrötchen, die man von da an "halve Hahn" nannte.
Dann gibt es noch eine dritte Version: Die Bezeichnung verdankt ihren Ursprung der humorvollen Täuschung, die ein kölscher Witzbold im 19. Jahrhundert an seinen Freunden in fröhlicher Runde in einer kölschen Wirtschaft beging, als er jedem einen knusprigen halben Hahn zu spendieren verhieß, aber nach Verständigung mit dem Köbes je ein Röggelchen mit Käse den erwartungsvollen, Genüsse erhoffenden Freunden, auftischen ließ.
Unten im Bild zeige ich euch auch noch den "kölschen halven Hahn", ein Kölner Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Holländer Käse, Butter
Zwiebelringen und einem "Kölsch"
Allgäuer Limburger mit "Gürksken un Zwibbele"
Der Klassiker der rheinischen Küche:
Gebratene Blutwurst auf gestampften Kartoffel- und Apfelwürfeln und "oven drup" geröstete Zwiebelringe
Man benötigt für 4 Personen:
1 Kilo Kartoffeln
1 Kilo dicke Äpfel
125 g durchwachsener Speck
25g Butter
2 dicke Zwiebeln
1 Prise Zucker
1 Prise Muskat
2 Ringe Blutwurst oder je
1 Ring Blut- und Leberwurst
2 EL Mehl
Nun geht es aber los:
Kartoffeln und Äpfel schälen, danach in grobe Würfel schneiden.
Die Kartoffeln 15 Minuten kochen, danach die Äpfel, Zucker und Salz zufügen und weitere 10 Minuten garen.
Anschließend etwas Wasser unterrühren und zu einem groben Brei stampfen.
Nun lassen wir den Speck aus, geben die Zwiebeln zu und lassen das Ganze kurz bräunen, bevor wir es warm stellen.
Die Wurst schneiden wir in fingerdicke Scheiben, wenden sie im Mehl und braten sie in der zerlassenen Butter
an.
Himmel un Äd wird nun auf dem Teller portioniert, die Wurst, der Speck und die Zwiebeln werden darüber angerichtet.
Nun wünsche ich einen guten Appetit bei dieser alten, auch in Düsseldorf begehrten Spezialität.
Meine Großmutter richtete Himmel und Erde statt Wurst, mit einem köstlichen Rindergulasch mit einer leckeren Soße an. Da läuft mir heute noch das Wasser im Mund zusammen.
Nu sin de Jläser leer. Mer han jenuch jejesse un jedrunke un
mir jon no Huus. Macht et jut und bis zum nächsten Mal!